Kommunikationsquadrat oder die 4 Seiten einer Nachricht
Mit verinnerlichen des 4 Seitenmodells gelingt es uns als Coaches die Aussagen des Klienten besser zu verstehen. Wir sind in der Lage, den Fakt, die Beziehung, den Appel und die Kundgabe des Klienten selbst in einer Aussage zu erfassen. Damit können wir bewerten, welcher Aspekt vordergründig und wesentlich für den Klienten ist. Mit dem Üben der Gesprächssituationen stärken wir unsere Fähigkeit, auf diese Aspekte gezielt einzugehen und den Klienten auf die Sachebene zuführen oder etwa die Beziehungsklärung anzusprechen.
Wahr ist nicht, was A sagt – wohl eher, was B versteht
Mit dieser Aussage realisieren wir, dass Kommunikation ein vielschichtiger Prozess menschlichen Ausdrucks ist.
Video-Link: https://youtu.be/prbbZ9_Bz78
Das Konzept der 4 Seiten einer Nachricht – auch Kommunikationsquadrat genannt – ist in diesem Kontext ein Kommunikationsmodell des deutschen Psychologen Friedemann Schulz von Thun, das erklärt, dass jede Aussage oder Nachricht 4 Facetten hat.
Dieses Konzept kombiniert das Postulat, dass menschliche Kommunikation Sach- und Beziehungsebene enthält – bekannt von Paul Watzlawick – mit der Annahme, dass jede Information etwas über die Sache, den Sender und den Empfänger enthält.
Die 4 Ebenen oder Facetten einer Nachricht sind
- Die Sachebene, die Aussagen zur Sache selbst enthält, wie Daten, Fakten und Zusammenhänge
- Die Selbstoffenbarungsebene enthält etwas über den Sender selbst, seine Motivation, Emotionen, Werte usw. bewusst oder unbeabsichtigt
- In der Beziehungsebene wird ausgedrückt, wie der Sender zum Empfänger steht, was er über ihn denkt.
- Die Appellebene enthält ein Bedürfnis, einen Ratschlag oder eine Anweisung und verdeutlicht, was der Sender vom Empfänger will.
Dass der Sender auf der Sachebene Daten und Fakten klar und nachvollziehbar übermittelt. Der Empfänger prüft nun mit dem Sach-Ohr die Daten und Fakten hinsichtlich Richtigkeit, Relevanz und Vollständigkeit. In einem seit langem zusammenarbeitenden Team, benötigt die Sachebene nur einige wenige Worte.
In jeder Neuigkeit steckt eine Information über den Sender. Auf der Ebene der Selbstoffenbarung oder Selbstkundgabe enthüllt sich der Sender selbst. Die Nachricht enthält sowohl bewusste Selbstdarstellung als auch unbewusste und unfreiwillige Enthüllung der Persönlichkeit des Sprechers.
Mit dem Selbstoffenbarungs-Ohr hört der Empfänger darauf, was in der Nachricht über den Sprecher enthalten ist – sogenannte Ich-Botschaften.
Die Beziehungsebene klärt, wie Sender und Empfänger zueinander stehen und wie der Sender über den Empfänger denkt. Abhängig vom WIE der Sender spricht, werden Aspekte wie Wertschätzung, Respekt, Freundlichkeit, Desinteresse oder auch Geringschätzung transportiert.
In Relation zu den übermittelten Aspekten der Beziehungsebene, und was davon der Empfänger mit dem Beziehungs-Ohr hört, fühlt er sich dabei akzeptiert, herabgesetzt, respektiert oder bevormundet.
Eine gute Kommunikation zeichnet sich durch gegenseitige Wertschätzung aus.
Wer etwas von sich gibt, möchte in der Regel, dass auch etwas geschieht. Die Appell-Aussage in einer Nachricht soll den Empfänger beeinflussen etwas zu tun oder zu unterlassen. Der Versuch, auf jemanden Einfluss zu nehmen kann dabei mehr oder weniger offen geschehen. Offen mit einem Ratschlag oder einer Anweisung und versteckt in Form einer Manipulation.
Mit dem Appell-Ohr die Nachricht gehört, fragt sich der Empfänger, “Was soll ich nun tun, denken oder fühlen.“
Die Betonung der vier Ebenen kann unterschiedlich gemeint und anders verstanden werden. Daher kann der Absender den Appell der Aussage betonen und der Empfänger kann hauptsächlich den Beziehungsteil der Nachricht empfangen. Dies ist einer der Hauptgründe für Missverständnisse.
Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Four-sides_model
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