Entwicklung sozialer Kompetenzen
Kommunikation
ZIELE (KENNTNISSE UND FERTIGKEITEN)
Dieses Trainingsmodul befähigt die Teilnehmer sich selbstbewusst zu artikulieren, fördert die Meinungsäußerung und schult die Teilnehmer, anderen zuzuhören.
Die praktischen Übungen fördern die Bereitschaft, sich kommunikativ verbessern zu wollen, gemeinsam mit anderen bestimmte Kommunikationssituationen zu hinterfragen und selbstkritisch zu überprüfen.
Das Ausdrucksvermögen der Teilnehmer wird sich sowohl schriftsprachlich, als auch verbal verbessern, da die Grundlagen der Kommunikation vermittelt und an Hand von Simulationen reflektiert werden.
Neben der Arbeit an der eigenen Selbstpräsentation und dem Trainieren von freiem Sprechen in Form von Präsentationen, können die Teilnehmer nach Abschluss des Moduls auch argumentieren und Konflikte aushalten, wodurch ihr Selbstbewusstsein gesteigert wird.
« Grundlagen der Kommunikation
- Miteinander reden und zuhören
- Verbale und nonverbale Kommunikation
- Rollenspiele
Lernziele:
- Die Teilnehmer können sich verbal und nonverbal angemessen ausdrücken
- Die Teilnehmer lernen Reaktionen auf nonverbale und verbale Kommunikation kennen
- Die Teilnehmer verstehen, wie Missverständnisse entstehen können.
Moderation
Zur Einstimmung in das Thema eignet sich eine offene Fragerunde, in der die Teilnehmer gefragt werden, was sie mit Kommunikation verbinden. Die Antworten können mit Hilfe einer Mind Map festgehalten. Schreiben Sie dazu in die Mitte eines Flipcharts das Wort „Kommunikation“ und fragen Sie die Teilnehmer, was Kommunikation für sie heißt. Auf die Ergebnisse können Sie im weiteren Verlauf des Moduls eingehen.
Medien: Flipchart, Stifte
Moderation und Übung
Was jemand sagt und wie es das Gegenüber auffasst, können verschiedene Sachen sein. Es kommt vor, dass jemand etwas sagt und es ganz anders verstanden wird, weil die Personen sich z.B. nicht so gut kennen oder ihnen der Tonfall komisch vorkommt. Kommunikation besteht immer aus einem Sender und einem Empfänger.
Fragen Sie die Teilnehmer, wie Sie auf folgende Frage reagieren würden:
„Was ist das für ein Gemüse in der Suppe?“
Mögliche Antworten sind:
- Ich sage, um welches Gemüse es sich handelt, weil ich das als reine Informationsfrage verstehe.
- Ich denke, dass Essen schmeckt nicht, weil der Tonfall so komisch ist.
- Ich sage: Koch das nächste Mal selber, wenn du es besser kannst, weil ich mich angegriffen fühle.
- Ich bin beleidigt und gehe, ohne weiter nachzufragen, was mit der Frage wirklich gemeint ist.
Das hier dargelegte Sender – Empfänger Modell basiert auf 7 Schritten der Kommunikation:
- Kommunikationspartner A hat eine Absicht.
- Er übersetzt sie in Worte.
- Er spricht sie aus und sendet sie dadurch an den Empfänger.
- Die Nachricht wird übermittelt.
- Kommunikationspartner B hört die Nachricht.
- Er übersetzt sie.
- Er interpretiert die Bedeutung.
Damit eine Botschaft richtig ankommt, sollte man sein Gegenüber einschätzen können. Darüber hinaus ist die richtige Betonung sehr wichtig. Ist der Gesprächspartner unbekannt sollten Ironie, unklare Formulierungen und Doppeldeutigkeiten vermieden werden.
Auf der anderen Seite gibt es die Zuhörer. Dabei können verschiedene Typen unterschieden werden:
- Die Sachlichen: Halten sich an das Gehörte (nur das, was gesagt wurde)
- Die Einfühlsamen: Reagieren darauf, wie es dem anderen (vermutlich) geht
- Die Sensiblen: Reagieren sehr stark emotional; fühlen sich schnell beleidigt oder angegriffen
- Die Handlungsorientierten: Sie wollen sofort aktiv werden und helfen.
Teilen Sie die Teilnehmer in Zweiergruppen ein und verteilen Sie dann pro Zweiergruppe einen Übungsbogen mit Dialogen. Pro Gruppe gibt es einen Sprecher und einen Zuhörer. Lassen Sie den Sprecher die Dialoge vorlesen. Der Zuhörer soll nach Abschluss eines Dialogs sagen, wie er ihn verstanden hat. Beide tauschen sich darüber aus. Die Dialoge werden abwechselnd vorgelesen, damit jeder einmal in der Rolle des Sprechers (Sender) und des Zuhörers (Empfänger) ist.
Mit dieser Übung soll das richtige Formulieren von Fragen und Selbstauskünften, wie auch das aktive Zuhören trainiert werden.
Verbale und non-verbale Kommunikation
Kommunikation bedeutet nicht nur, dass miteinander gesprochen wird. Jede Person kommuniziert auch, wenn sie nichts sagt. Kommunikation ist mehr als Worte. In verschiedenen Gesprächssituationen ist gerade die nonverbale Kommunikation sehr aufschlussreich darüber, was Personen gerade denken oder fühlen. In Vorstellungsgesprächen z.B. wird sehr auf die nonverbale Kommunikation geachtet. Sind die Arme verschränkt (desinteressiert), wird permanent mit den Fingern auf den Tisch geklopft (Nervosität) oder wird versucht Augenkontakt zu halten (Selbstsicherheit)?
Im Verlauf eines Gespräches zeigen Gestik, Mimik und Haltung oft deutlicher als Worte die wahre innere Einstellung zum Gegenüber. Unser Körper drückt Gedanken und Gefühle aus- auch unterbewusst. Eine überzeugende Persönlichkeit entsteht aus der Einheit von Sprache und Körpersprache.
Übungsanleitung:
Zeigen Sie den Teilnehmern Bilder über das Internet von verschiedenen Personen. Fragen Sie die Teilnehmer, wie sie die Personen einschätzen würden. Ohne etwas von den Personen zu hören oder sie zu kennen, haben wir alle bestimmte Vorstellungen über Körperhaltungen, Gestiken oder Mimiken im Kopf.
Lösen Sie anschließend auf, wie die Personen wirklich einzuschätzen sind. Zeigen Sie den Teilnehmern zusätzlich eine Tabelle, welche Wirkung Körpersprache, Gestik und Mimik hervorbringen können.
Medien Internet, Beamer,
Rollenspiele
- nonverbale Kommunikation:
Um die verbale und nonverbale Kommunikation sowie das Zuhören zu trainieren, wird mit den Teilnehmern ein Rollenspiel durchgeführt. Die Teilnehmer werden in zwei Gruppen eingeteilt und es werden ein innerer und ein äußerer Stuhlkreis gebildet. Die Personen im inneren Stuhlkreis bekommen vom Moderator Karten ausgeteilt. Auf jeder Karte steht eine andere Emotion, die die Teilnehmer nonverbal (Mimik, Körpersprache) ausdrücken sollen (Aggressiv, ängstlich, böse, erfreut, erschrocken, enttäuscht, gelangweilt, etc.). Die Beobachter im äußeren Stuhlkreis haben 5 Minuten Zeit, um sich alle Teilnehmer anzuschauen. Nach 5 Minuten werden die Beobachter gefragt, wie sich die Teilnehmer im inneren Stuhlkreis fühlen. Lassen Sie sich die Antworten begründen. Die angesprochenen Teilnehmer haben Zeit, um die Antworten der Beobachter zu korrigieren. Es soll dadurch zusätzlich zu einem Dialog zwischen den Teilnehmern kommen.
- Verbale Kommunikation
Nachdem Sie mit den Teilnehmern die nonverbale Kommunikation erprobt haben, geht es im nächsten Schritt um die verbale Kommunikation. Beim Sprechen ein und desselben Satzes können durch unterschiedliche Intonation verschiedene Gefühle ausgedrückt werden und haben beim Zuhörer verschiedene Wirkungen: Je nachdem, wie der Satz “Das hast du mal wieder toll hingekriegt!” betont wird, in welcher Lautstärke er gesprochen wird oder wie dabei Gestik und Mimik eingesetzt wird, kann er z.B. ausdrücken: Überraschung, Bewunderung, Vorwurf, Enttäuschung, Wut, Unsicherheit, Schadenfreude, Ironie oder Dankbarkeit.
Alle Teilnehmer sprechen diesen Satz laut vor und bekommen die Aufgabe, mit dem Sprechen ein bestimmtes Gefühl auszudrücken. Die anderen versuchen, das Gesagte zu deuten und einer bestimmten Stimmung zuzuordnen. Die Sprecher können die Antworten korrigieren und erhalten eine Einschätzung über die eigene Wirkung.
Medien: Kärtchen mit Emotionen, Stuhlkreis
« Ausdrucksvermögen
- Alltagssprache vs. Schriftsprache
- Ausdrucksformen in Bewerbungsschreiben
Lernziele:
- Die Teilnehmer verstehen den Unterschied zwischen Alltagssprache und Schriftsprache
- Die Teilnehmer können sich in einem Bewerbungsschreiben angemessen ausdrücken
Information und Diskussion
Wir können uns über verschiedene Medien ausdrücken. Wir können mit Personen direkt reden, wir können per SMS und Email miteinander kommunizieren oder auch auf verschiedenen Internetplattformen und Chatportalen. Bei diesen Kommunikationsformen drücken wir uns unterschiedlich aus. Wird z.B. eine SMS geschrieben, wird häufig mit Abkürzungen und Emoticons gearbeitet. Auch in der direkten Unterhaltung verhalten wir uns unterschiedlich. Mit Lehrern, Ausbildern oder Eltern kommunizieren wir anders, als beispielsweise im Freundeskreis.
Gerade im Bewerbungsprozess ist es sehr wichtig, dass unser Gegenüber ein positives Bild von uns hat. Dieser erste Eindruck fängt bereits bei dem Eingang der Bewerbungsunterlagen an. Ein Bewerbungsschreiben muss anders formuliert sein, als man sich in der Alltagssprache ausdrückt.
Anleitung:
Zeigen Sie den Teilnehmern das Negativbeispiel für ein Bewerbungsschreiben über einen Overheadprojektor oder Beamer. Geben Sie den Teilnehmern ein wenig Zeit sich das anzugucken. Fragen Sie die Teilnehmer anschließend, was sie von dem Anschreiben halten: Was könnte noch verbessert werden, was ist bereits gut? Woran könnte es liegen, dass der Bewerber nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen wurde?
Im Anschluss an eine erste Annäherung an das Thema, fragen Sie die Teilnehmer gezielt nach der Ausdrucksweise im Anschreiben: Wie wirkt die Bewerbung auf Sie? Welchen Eindruck haben Sie von der Bewerberin? Wodurch wird dieser Eindruck bei Ihnen erweckt?
Besprechen Sie mit den Teilnehmern, welche Regeln es für die Erstellung einer Bewerbung gibt und wie wichtig formelle Anschreiben an Behörden sind.
Medien: Overheadprojektor/ Beamer.
« Selbstpräsentation
- Grundlagen der Rhetorik
- Umgang mit Nervosität
- Übung freies Reden und sicherer Umgang mit nonverbaler Kommunikation
Lernziele:
- Die Teilnehmer lernen die Grundlagen der Rhetorik und ihre Bedeutung für Vorträge kennen.
- Die Teilnehmer verstehen, warum Signale von Zuhörern sehr wichtig sind.
- Die Teilnehmer lernen mit Nervosität umzugehen.
- Die Teilnehmer können Kurzvorträge vor einer Gruppe halten
Grundlagen Rhetorik
Austausch im Plenum
Es gibt Persönlichkeiten, da wird gerne zugehört, wenn sie einem etwas erzählen und es gibt eben solche, da sind die Zuhörer nicht wirklich lange bei der Sache.
Fragen Sie die Teilnehmer, wann sie jemandem gerne zuhören. Was ist das Besondere? Wie redet die Person? Wie verhält sich die Person? Halten Sie die Äußerungen auf einem Flipchart fest.
Für eine Person, die einen Vortrag hält, sind Zuhörer sehr wichtig. Zuhörer geben wichtige Signale, wie die vortragende Person auf sie wirkt.
Fragen Sie die Teilnehmer, welche Signale Zuhörer für einen Redner senden können. Halten Sie auch diese Antworten auf dem Flipchart fest. Verbinden Sie die zuvor genannten Antworten über positive Vorträge und Verhaltensweisen mit diesen Antworten. Versehen Sie das Flipchart mit dem Titel: „Vortragsweisen und Zuhörerreaktionen“.
Beispiele für Signale von Zuhörern können sein:
- Sie langweilen sich (gähnen, Augen zu)
- Sie verdrehen die Augen
- Sie beschäftigen sich mit anderen Sachen (Reden mit dem Nachbarn, malen)
- Sie rutschen auf den Stühlen rum
- Sie halten Blickkontakt zum Redner
- Sie notieren sich etwas
Verdeutlichen Sie nun, dass Rhetorik bei Präsentationen wichtig ist. Regeln für eine gut eingesetzte Rhetorik sind z.B.:
- Klarer Aufbau des Vortrages
- Interessant und verständlich reden
- Die Stimme lebendig und spannend einsetzen
- Durch Mimik und Gestik das Gesagte unterstreichen
- Durch Sachverstand überzeugen
Medien: Flipchart, Stifte, Informationsmaterial für Moderatoren
Umgang mit Nervosität
Austausch im Plenum
Viele Personen, die einen Vortrag halten müssen fühlen sich kurz zuvor nicht mehr wohl. Bei manchen Personen sind die auftretenden Ängste auch so stark, dass auf einmal der Kopf komplett leer ist. Das Herz fängt an zu rasen, der Mund wird trocken, der Hals ist wie zugeschnürt und im Magen entsteht ein flaues Gefühl. Das alles ist Ausdruck von Stress und führt zu Nervosität.
Fragen Sie die Teilnehmer, ob sie schon einmal (allein) einen Vortrag halten mussten und wie sie sich dabei gefühlt haben. Sind sie auch nervös gewesen? Wie hat sich das geäußert? Wie haben sie versucht die Nervosität in den Griff zu bekommen?
Es gibt verschiedene Methoden, um Nervosität ein wenig in den Griff zu bekommen:
- etwas trinken
- gut vorbereitet sein
- vor dem Spiegel, Freunden oder Eltern vorher üben
- tief durchatmen
- sich öfter diesen Situationen stellen, das nimmt das „Besondere“
- die Hände an den Fingerspitzen zusammenführen und fest zusammenpressen
- während des Vortrages jemanden anschauen, den man schon länger kennt
- …
Fragen Sie die Teilnehmer, welche Hilfsmaßnahmen sie für sinnvoll erachten, um die Nervosität zu reduzieren. Halten Sie die Antworten auf einem Flipchart fest, so dass die Teilnehmer sich die Antworten notieren können.
Medien: Flipchart, Stifte, Zettel zum Notieren.
Freies Sprechen üben
Es soll nun das freie Sprechen und Erzählen geübt werden. Dabei sollten zuerst Tandemgespräche stattfinden und anschließend Vorträge vor dem Plenum gehalten werden. Durch die „Aufwärmphase“ in den Zweiergruppen, können Ängste abgebaut werden. Teilen Sie vorab das Arbeitsblatt „Zuhören und Bewerten“ für jeden Teilnehmer aus.
Ablauf:
- Es werden Bilder (auch Gegenstände oder Fotos möglich) auf dem Boden verteilt. Jeder Teilnehmer soll herumlaufen und sich ein Bild aussuchen.
- Die Teilnehmer sollen sich nun einen Gesprächspartner suchen. Jeder Teilnehmer stellt seinem Gegenüber das Bild vor und beschreibt, was er mit diesem Bild verbindet. Die kurzen Vorträge über die Bilder können bis zu 5 Minuten dauern.
- Anschließend sind die Teilnehmer aufgefordert, ihr Bild vor der ganzen Gruppe vorzustellen. Dauer 3 Minuten.
- Jeder Teilnehmer im Plenum hat die Aufgabe, sich Notizen in dem zuvor ausgeteilten Blatt über die Art des Vortrages zu machen: Wie war die Körpersprache? Wie war die Betonung? War der Vortrag spannend- wenn nein, warum nicht? Wie verständlich war der Vortrag? Ein direktes Feedback gibt es hier noch nicht (außer vom Moderator).
Reflektieren Sie abschließend die Übung gemeinsam mit den Teilnehmern. Wie ist es den einzelnen Teilnehmern gegangen (Blitzlichtmethode). Fragen Sie dann, welche Notizen auf den Zetteln stehen (ohne Namen zu nennen) und was sie für künftige eigene Vorträge gelernt haben.
Medien: Bilder (Fotos, Gegenstände, etc.), Anlage 5 „Zuhören und Bewerten“.
« Selbstbehauptung
- Selbst- und Fremdwahrnehmung
- Argumentationsstrategien
- Mut zum Feedback und Umgang mit Kritik
- (Cyber) Mobbing
Lernziele:
- Die Teilnehmer lernen, wie Diskrepanzen zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung zu Stande kommen.
- Die Teilnehmer lernen zu argumentieren.
- Die Teilnehmer lernen Argumentationsregeln kennen.
- Die Teilnehmer wissen, wie Feedback gegeben und angenommen wird.
- Die Teilnehmer erfahren etwas zum Umgang mit Mobbing und lernen, wie sie sich in solchen Situationen behaupten können.
Präsentation
Der Moderator fragt die Teilnehmer, ob es schon einmal vorgekommen ist, dass sie von Personen anders eingeschätzt wurden, als sie sich selber wahrnehmen. Dann fragt der Moderator weiter, was die TN denken, warum diese Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung aufgetreten ist. Die Begründungen sollten auf einem Flipchart festgehalten werden.
Anschließend projiziert der Moderator das Johari- Fenster (nach Joseph Luft und Harry Ingham) mit Hilfe eines Beamers/ Overheadprojektors an die Wand. Mit Hilfe dieses Modells ist es möglich, die Diskrepanzen zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung zu verstehen. Es gibt Bereiche des Verhaltens, in denen anderen unbeabsichtigt Mitteilungen über die eigene Person gemacht werden, während große Bereiche der eigenen Wahrnehmung verborgen bleiben. Die wichtigste Erkenntnis dabei ist, dass das, was vom Verhalten einer anderen Person jeweils wahrgenommen wird, nur ein Bruchteil von dem darstellt, was für diese in einer bestimmten Situation Bedeutung hat.
Nachdem der Moderator erklärt hat, wie Selbst- und Fremdwahrnehmung entsteht, sollen die Teilnehmer eine Übung dazu durchführen. Alle Teilnehmenden sollen einen kurzen Vortrag halten (ca. 5 Minuten). Themen könnten sein: Hobbys, Vorurteile, etc. Bei den Vorträgen werden die Teilnehmer per Videokamera aufgezeichnet. Nach den Vorträgen müssen sie sich selber einschätzen. Nach der Selbsteinschätzung werden den Teilnehmern ihre Vorträge gezeigt. Sie haben nun die Aufgabe, sich selber kurz zu reflektieren:
- Was für ein Gefühl hatte ich nach dem Vortrag?
- Wie sehe ich meinen Vortrag jetzt?
- Gibt es einen Unterschied zwischen meiner Selbstwahrnehmung und der Videoaufzeichnung?
- Was lerne ich daraus für mein künftiges Auftreten?
Medien: Flipchart, Beamer/ Overheadprojektor, Videokamera
Argumentationsstrategien
Pro and Contra Diskussion
Es vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht diskutieren. Wir diskutieren in der Schule, unter Freunden, mit den Eltern oder im Arbeitsleben. Dabei kann es vorkommen, dass Konflikte entstehen, wenn man sich persönlich angegriffen oder missverstanden fühlt. Ein klares Ausdrucksvermögen und eine sachliche Diskussion mit überzeugenden Argumenten können dabei helfen, eine Diskussion vernünftig zu Ende zu bringen.
Anleitung:
Bilden sie unter den Teilnehmern zwei Gruppen und schreiben Sie auf ein Flipchart ein beliebiges Thema, über das diskutiert werden soll. Themen können z.B. sein: „Vögel sollten im Winter gefüttert werden.“ „Ein Umzug ist förderlich für mein zukünftiges Arbeitsleben.“
Geben Sie dabei die Anweisung, dass eine Gruppe für das Thema ist (=pro- Gruppe) und die andere gegen das Thema (=contra- Gruppe). Wenn möglich sollte jeder aus der Gruppe mindestens einmal etwas sagen. Lassen Sie die Gruppe ca. 15 Minuten miteinander diskutieren und achten Sie auf die verschiedenen Argumentationsstrategien. Sofern Sie der Meinung sind, die Teilnehmer sind zu fest gefahren, werden beleidigend, etc, intervenieren Sie sofort. Ansonsten lassen Sie die Diskussion bis zum Ende laufen.
Fragen Sie die Teilnehmer, was hinderlich oder förderlich an der Diskussion gewesen ist und notieren Sie die Punkte auf einem Flipchart mit der Überschrift: „Hinderlich für eine Diskussion“ und „Förderlich für eine Diskussion“.
Sobald alle Punkte der Teilnehmer gesammelt sind, geben Sie die Anweisung, dass die Teilnehmer nun Sätze bilden sollen, die ein Merkposten für gute Argumentationsstrategien sein sollen: „Gute Argumentation bedeutet…“. Halten Sie die Sätze fest, damit die Teilnehmer sich diese notieren können.
Regeln können sein:
- Gute Argumentation bedeutet, die anderen ausreden zu lassen.
- Gute Argumentation bedeutet, sich direkt auf die Aussagen der anderen zu beziehen.
- Gute Argumentation bedeutet, nicht persönlich zu werden und Konflikte zu riskieren.
- Gute Argumentation bedeutet, auch Meinungen zu akzeptieren.
Medien:Flipchart, Stifte, Zettel zum Notieren.
Mut zum Feedback und Umgang mit Kritik
Information und Arbeitsauftrag
Feedback besteht immer aus zwei Komponenten: Feedback nehmen und Feedback geben. Am Ende von Präsentationen oder Vorträgen z.B. sind die Zuhörer aufgefordert, dem Redner ein Feedback zu geben. Das Ziel dahinter ist, dass der Redner die Möglichkeit bekommt, aus konkreten Erlebnissen zu lernen und sich dadurch zu verbessern. Doch wie kann man einer Person sagen, dass sie noch etwas verbessern kann, ohne sie dabei zu verletzen? Häufig ist es so, dass wir gerne andere kritisieren aber selber nicht gern kritisiert werden. Um den Umgang mit Kritik zu lernen, sollten Regeln für das Geben und Nehmen von Feedback erarbeitet werden.
Anleitung:
Geben Sie den Teilnehmern den Auftrag, Regeln für die Äußerung und den Umgang mit Kritik aufzustellen. Dazu haben die Teilnehmer 20 Minuten Zeit.
Regeln für das Geben von Feedback können sein:
- Nicht persönlich werden. Es wird nur kritisiert, was und wie vorgetragen wurde.
- Erst werden positive Aspekte genannt (loben), dann wird konstruktiv Kritik geübt.
- Feedback soll sachlich und nicht verletzend sein.
- Feedback soll beschreibend sein, Bewertungen und Interpretationen sind nicht erwünscht.
- Meckern, Schimpfen und Beleidigen ist unangebracht!
- Verbesserungsvorschläge sollten konkret benannt werden.
Regeln für das Nehmen von Feedback können sein:
- Den anderen Ausreden lassen. Man weiß nie, was der andere wirklich sagen will, bis er sein Feedback beendet hat.
- Sich nicht rechtfertigen oder verteidigen. Die Meinung des anderen sollte erstmal angenommen werden. Hinterher kann man sich überlegen, ob die Vorschläge auch umgesetzt werden.
- Sich bewusst darüber sein, dass Feedback dabei helfen kann herauszufinden, wie man auf andere wirkt.
Wenn alle Teilnehmer Feedback-Regeln aufgeschrieben haben, tragen Sie die Regeln auf einem Flipchart zusammen. Gehen Sie auch darauf ein, ob am Ende alle Teilnehmer mit dem Ergebnis einverstanden sind oder an welchen Punkten noch etwas geändert werden sollte.
Medien: Flipchart, Stifte..
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kommunikation
http://www.teachsam.de/deutsch/d_lingu/pragm/pragm_nonvkom0.htm
https://wiki.zum.de/wiki/Rhetorik
https://www.lmz-bw.de/kunst-der-rede.html
https://en.wikipedia.org/wiki/Johari_window
https://wiki.zum.de/wiki/Kompetenzen
Teamwork
« Ziele (Kenntnisse und Fertigkeiten)
Um effektiv im Team zu arbeiten ist es wichtig zu verstehen, wie Teamarbeit funktioniert. Nicht jedes Team arbeitet gut zusammen. Es kommt immer auch auf die Konstellation eines Teams an. Da nicht jeder die Fähigkeit besitzt, persönliche Konflikte für das Erreichen eines guten Arbeitsergebnisses auszublenden, sollen den Teilnehmern primär Vorteile von Teamarbeit in Verbindung mit Diversity vermittelt werden.
Ein erfolgreiches Team setzt sich aus verschiedenen Persönlichkeiten zusammen, die gemeinsam das Ziel der Aufgabenerledigung verfolgen. Durch diese Vielfalt an Persönlichkeiten kann ein Team z.B. Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln heraus betrachten. Die Teilnehmer lernen, dass sie durch Teamarbeit über den eigenen Tellerrand hinaus blicken können.
Dennoch gibt es bestimmte Rollen im Team, die besser miteinander arbeiten können, als andere. Welche Rollen sich gegenseitig gut ergänzen, und wie wichtig jedes einzelne Teammitglied mit seiner individuellen Persönlichkeit ist, wird den Teilnehmern in diesem Module vermittelt.
Teamarbeit ist immer auch abhängig von gelingenden Kommunikationsprozessen. In verschiedenen Teamübungen erfahren und erarbeiten die Teilnehmer, welche Kommunikations- und Verhaltensregeln ein funktionierendes Team ausmachen und positiv beeinflussen.
« Ensteheung von Teams
- Zusammenstellung von Teams
- Wann arbeiten Teams effektiv??
Lernziele:
- Die Teilnehmer lernen, dass Arbeiten in Teams sehr effektiv sein kann.
- Die Teilnehmer lernen, dass heterogene Teams verschiedene Blickwinkel hervorbringen.
- Die Teilnehmer lernen, dass Teamarbeit ein Kommunikations- und Aushandlungsprozess ist.
Feuer-Erde-Wasser-Luft
Über die Zuordnung zu einem der Elemente Feuer, Erde, Wasser oder Luft sollen die Teilnehmer besondere Eigenschaften bei sich und den anderen kennenlernen. Dabei sollen die Teilnehmer lernen, dass sich die Elemente gegenseitig ergänzen – so, wie verschiedene Persönlichkeiten sich in einem Team ebenfalls ergänzen.
Anleitung:
Jeder Teilnehmer schreibt auf ein Kärtchen seinen Namen. Der Moderator nennt nun die Begriffe „Feuer, Erde, Wasser und Luft“ und fordert jeden Teilnehmer auf, spontan ein Element auf das Kärtchen zu schreiben.
Der Moderator sammelt die Karten nun ein und sortiert sie nach Elementen.
Der Moderator fordert diejenigen Personen, die ein Element repräsentieren auf, eine Gruppe zu bilden. Die Gruppenmitglieder sollen sich darüber klar werden, weshalb sie sich für dieses Element entschiedenen haben und welches Bild sie damit verbinden (z.B. Lagerfeuer, Kerzenlicht, etc.). Die Gruppe sollte danach eine Szene entwickeln, die sie gemeinsam – nonverbal- im Plenum vorspielen und in der alle festgestellten Ausprägungen des Elements vorkommen.
Auswertung:
- Wie habe ich mich in „meinem Element“ gefühlt?
- Wie habe ich die anderen Ausprägungen des Elements erlebt?
- Wie konnte ich mich mit meiner Ausprägung in der Gruppe durchsetzen?
- Wie habe ich mich und die anderen im Spiel wahrgenommen?
- Haben andere Elemente gefehlt? Wenn ja, warum?
Sofern lediglich 1 oder 2 Elemente vertreten gewesen sind, können Sie abschließend im Plenum diskutieren: „Wenn unser Team nur aus Erde und Feuer besteht…“. „In unserem Team ist zu wenig Luft…“
Medien: Karten, Stifte
Farb Spiel
Es gibt viele Möglichkeiten, Teams zu bilden. Doch nicht alle Teams arbeiten gleichermaßen effektiv. Wenn Teamarbeit als etwas Positives wahrgenommen werden soll, muss die Atmosphäre stimmen. Gruppenprozesse benötigen vor allem Zeit, damit Klärungen innerhalb des Teams möglich sind. Es gibt drei Kriterien, nach denen eine Gruppenbildung erfolgen kann:
- Die Gruppe wird nach bestimmten Merkmalen zusammengesetzt: Durch die Lenkung der Leitung können Widerstände auftreten, sofern es z.B. Konflikte unter den Teammitgliedern gibt.
- Die Teammitglieder finden sich nach eigenen Präferenzen: Freundesgruppen verhindern unterschiedliche Blickwinkel und sind nicht an der Realität des Arbeitslebens orientiert.
- Die Gruppe entsteht im Zufallsprinzip: Gut akzeptierte Variante, die den Vorteil der Heterogenität besitzt.
Anleitung:
Je nach Gruppengröße gibt es eine unterschiedliche Anzahl an verschiedenfarbigen Karten. Z.B. gibt es 4 Karten, auf denen sich jeweils ein rotes, ein blaues, ein grünes und ein schwarzes Dreieck befinden. Diese Karten sind stellvertretend für die Gruppensprecher.
Weiterhin gibt es z.B. 4 Karten, auf denen sich rote, 4 Karten auf denen sich blaue, 4 Karten auf denen sich grüne und 4 Karten auf denen sich schwarze Kreise befinden. Diese Karten stehen stellvertretend für die Gruppenmitglieder.
Die Karten werden umgekehrt auf einen Haufen gelegt. Reihum zieht jeder Teilnehmer eine Karte. Teilnehmer mit gleicher Farbe sammeln sich an einer Stelle des Raumes.
Medien: Karten, bunte Stifte
Reflexion
Nach jeder Teamarbeit und der Fertigstellung einer Aufgabe ist es sinnvoll, dass die Teamarbeit durch die Mitglieder reflektiert wird.
Nach der oben genannten Übung „Zeichnen“ sollen die Teams ihren Arbeitsprozess diskutieren:
- Wie hat das Team zusammengearbeitet, um das Bild zu malen?
- Ist jeder im Team mit der Bedeutung des Bildes und dem Titel einverstanden? Warum, oder warum nicht?
- Ist es schwieriger das Bild zu malen oder einen passenden Titel dafür zu finden?
- Ist es leichter, allein zu arbeiten als Teil eines Teams zu sein?
- Warum ist es so wichtig, im Team arbeiten zu können?
Die einzelnen Teams bekommen Karten und Stifte. Auf einer Pinnwand hat der Moderator bereits ein Metaplanblatt mit den Überschriften „Schwierigkeiten von Teamarbeit“ und „Vorteile von Teamarbeit“ vorbereitet. Die Teams diskutieren die einzelnen Fragen und halten ihre Antworten auf den Karten stichpunktartig fest. Nach ca. 30 Minuten Diskussion treten die einzelnen Teams nach vorne. Jedes Teammitglied heftet seine Karten an die Pinnwand, entweder unter „Vorteile“ oder „Schwierigkeiten“.Dabei soll jeder Teilnehmer seine Äußerung kurz begründen.
« Vorteile der Teamarbeit
- Bewältigung komplexer Aufgaben/ Probleme
Lernziele:
- Die Teilnehmer lernen, dass Probleme und komplexe Arbeitsaufgaben im Team besser zu lösen sind.
Richtungswechsel
Von Teams wird verlangt, dass sie komplexe Aufgaben bewältigen und trotz etwaiger Herausforderungen effiziente Arbeitsergebnisse liefern. Ziel dieser Übung ist es, die Gruppe trotz der herausfordernden Aufgabe zusammenzuschweißen.
Anleitung:
Für diese Übung wird ein Gegenstand benötigt, der lang und schmal ist. Z.B. können mehrere Tische aneinandergeschoben werden. Sofern keine Tische vorhanden sind, können auch Stühle nah zu einander gerückt werden.
Der Moderator bittet die Teilnehmer, in beliebiger Reihenfolge auf die Bank/ Tische/ Stühle zu steigen. Wenn alle ihre Position eingenommen haben, muss das Team die Marschrichtung ändern. Das heißt, der ganz links stehende Teilnehmer muss sich nach ganz rechts bewegen, und sein Nachbar muss ihm folgen. Keiner darf dabei den Boden berühren. Falls jemand herunterfällt, beginnt die Übung von vorne.
Punkte zur Diskussion im Plenum:
- Musste jeder in der Gruppe anderen helfen, um die Aufgabe zu bewältigen?
- Hat sich jemand nicht geeinigt?
- Wie haben Sie den engen Körperkontakt empfunden, der bei dieser Übung unausweichlich besteht?
- Ging es um Vertrauen? Warum, oder warum nicht?
Schneeballmethode
In mehreren Arbeitsschritten wird jeweils die Gruppengröße dadurch verdoppelt, dass sich zwei Teams zusammenschließen.
Anleitung:
- Zunächst werden die Teilnehmer aufgefordert, sich zu einem Thema/ Problem ganz individuell Gedanken zu machen und zu notieren („Wie kann ich mich besser konzentrieren?“).
- Es werden Paare gebildet, die ihre Überlegungen miteinander vergleichen und den Auftrag haben, z.B. drei Ideen, auf die sie sich einigen können, festzuhalten.
- Aus jeweils zwei Paaren ergeben sich Vierergruppen mit dem gleichen Arbeitsauftrag. Haben sich mehr als fünf Gruppen gebildet, ist ein weiterer Schritt sinnvoll:
- Die jeweils letzte Gruppengröße erhält vom Moderator einen Flip-Chart-Bogen, auf dem die Ergebnisse festgehalten werden. Die Ergebnisse werden abschließend im Plenum vorgestellt.
Als Diskussion im Plenum eignen sich folgende Fragen:
- Sind die Lösungen für das Problem gut?
- Wie war der Einigungsprozess auf lediglich drei Lösungen?
- Ist die Erarbeitung von Lösungen alleine besser als im Team? Warum, warum nicht?
- Gab es kulturelle Unterschiede im Problemlösen?
« Verhalten im Team
- Regeln für das Verhalten in Teams
- Regeln für Kommunikationsprozesse in Teams
Lernziele:
- Die Teilnehmer wissen, wie sie sich in Teams verhalten sollen, damit die Teamarbeit funktioniert.
- Die Teilnehmer lernen verschiedene Rollen innerhalb von Teams kennen, die sich gegenseitig ergänzen.
Moderation
Teilen Sie die Gruppe in 4er Teams. Jedes Team bekommt einen Flipchart-Bogen und Stifte. Der Arbeitsauftrag lautet: „Bitte überlegen Sie sich, welche Gesprächs- und Verhaltensregeln für eine gute Teamarbeit benötigt werden.“ Die Teilnehmer haben 30 Minuten, um sich auf maximal 10 Regeln zu einigen.
Anschließend stellt jedes Team seine erarbeiteten Regeln im Plenum vor. Nachdem alle Ergebnisse präsentiert wurden, soll die Gruppe miteinander diskutieren und sich auf die 10 besten Vorschläge einigen. Diese Vorschläge werden vom Moderator auf ein Flipchart geschrieben. Nachdem 10 Regeln für das Verhalten im Team genannt wurden, wird das Flipchart mit der Überschrift „So verhalten wir uns im Team“ versehen.
Gesprächs- und Verhaltensregeln können sein:
- Führe keine Seitengespräche.
- Versuche dich am Gespräch zu beteiligen.
- Lass auch andere zu Wort kommen.
- Bleibe sachlich, schrei nicht.
- Bemühe dich offen für andere Sichtweisen zu sein.
- Jeder arbeitet mit.
- Jedes Gruppenmitglied ist für das Gruppenergebnis verantwortlich.
- Jeder darf seine Meinung frei äußern.
- …
Medien: Stifte, Flipchart.
Rollen in Teams
Bilden Sie Teams mit einer Anzahl von 4 Teilnehmern. Verteilen Sie in jedem Team 4 Karten, auf denen Rollen von Teammitgliedern stehen:
- Der Protokollführer: Schreibt Ergebnisse der Gruppenarbeit auf.
- Der Zeitwächter: Achtet darauf, dass die vereinbarte Zeit eingehalten wird. Erinnert die anderen Teammitglieder, wenn Gefahr besteht, dass die „Zeit davon läuft“.
- Der Gesprächsleiter: Ist Vorsitzender der Gruppe, eröffnet das Thema und leitet das Gespräch.
- Der Präsentierende: Trägt die Ergebnisse der Gruppenarbeit im Plenum vor.
Die Teammitglieder ziehen eine der Karten und wissen somit, welche Rolle sie im Team einnehmen. Schreiben Sie auf die Karten stichpunktartig, was die Funktion der einzelnen Rolle ist.
Nun bekommt jedes Team ein Thema, über das diskutiert wird. Jeder soll dabei in seiner Rolle bleiben.
Nach ca. 20 Minuten Gruppenarbeit kommen alle Gruppen im Plenum zusammen. Mit Hilfe der Blitzlichtmethode wird abschließend reflektiert, wie es den Teammitgliedern in ihrer Rolle ging und wie sie die anderen Rollen wahrgenommen haben.
Medien: Karten mit Rollenzuweisungen.
Loben lernen
Nicht immer verläuft die Arbeit im Team reibungslos. Konflikte und Missverständnisse können entstehen, die das Team belasten und den Arbeitsprozess behindern. Die Teilnehmer haben bisher bereits gelernt, welche Rollen es in Teams gibt und wie die Teammitglieder sich verhalten sollen, damit Teamarbeit funktioniert. Es ist im letzten Schritt sehr wichtig, die Teamarbeit auszuwerten und ab und zu positive Ideen zu loben. Dadurch fühlt sich jedes Teammitglied wertgeschätzt und der Arbeitsprozess wird in der Zusammenarbeit gut verlaufen.
Anleitung:
Der Moderator teilt die Gruppe in kleinere Teams zwischen 2-4 Teilnehmer. Die einzelnen Teams werden getrennt, so dass sie einander nicht hören können. Jedes Team bekommt ein paar Blätter sowie Stifte. Jedes Team wird einem anderen zugeteilt und bekommt die Aufgabe, die Namen der Mitglieder im jeweils anderen Team aufzuschreiben.
Das Team wird dann gebeten, eine Geschichte zu erfinden, in der alle Mitglieder des anderen Teams vorkommen. In dieser Geschichte sollen die Teammitglieder mit ihren positiven Eigenschaften dargestellt werden.
Wenn alle Geschichten fertig sind, wird die Zuordnung der Gruppen bekannt gegeben und die Geschichten werden vorgelesen.
Punkte zur Diskussion:
- Waren Sie überrascht, welche Eigenschaften Ihnen zugeordnet wurden?
- Fallen Ihnen weitere Eigenschaften ein, die zu einem Mitglied der Gruppe passen würden?
Wie können diese positiven Charaktereigenschaften eingesetzt werden, um das Team oder sich selbst zu verbessern?
Quellen:
https://en.wikipedia.org/wiki/Team_building
Mobilität
« Ziele
Die Teilnehmer wissen nach diesem Modul, wie wichtig eine gesteigerte Mobilität sein kann und dass sie dadurch bessere Chancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt bekommen. Gesteigerte Mobilität bedeutet eine größere Chance der Integration.
Nachdem die Teilnehmer sich der Vorteile von gesteigerter Mobilität bewusst sind, sollen sie lernen, wie sie ihre Mobilität verbessern können. Die Teilnehmer können nach Abschluss dieser Trainingseinheit Stadt- und Fahrpläne (auch online) lesen und mit dem Routenplaner umgehen.
Auch die berufliche Mobilität soll thematisiert werden. Dazu wird den Teilnehmern u.a. erläutert, welche internationalen Recherchemöglichkeiten es für Praktika, Ausbildungs- oder Arbeitsstellen gibt. Durch das Aufzeigen von mehreren Berufen innerhalb eines Berufsfeldes sollen die Teilnehmer außerdem erkennen, dass berufliche Flexibilität nicht den eigenen Neigungen zuwider laufen muss.
Um den Teilnehmern mögliche Ängste vor einem Umzug zu nehmen, werden die wichtigsten Behörden genannt, die vor bzw. nach einem Umzug zu kontaktieren sind. Auch das Ummelden in der neuen Stadt wird thematisiert, so dass die Teilnehmer nach Abschluss des Moduls für einen regionalen Wechsel zumindest gut vorbereitet sind.
« Bedeutung der Mobilität
- Auswirkungen auf den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt
- Mobilitätshemmnisse
- Vorteile von gesteigerter Mobilität
Lernziele:
- Die Teilnehmer erkennen, dass Mobilität die Integrationschancen erhöhen kann.
- Ziel ist es, die Mobilitätsbereitschaft zu aktivieren und die Basis für eine erfolgreich realisierte Mobilitätsbereitschaft zu schaffen.
Moderation
Der Moderator führt in das Themenfeld Mobilität ein, indem er den Zusammenhang zwischen Mobilitätsbereitschaft und Integrationschancen verdeutlicht.
Zur Einstimmung auf das Thema bietet sich eine Pro- und Contra- Diskussion an.
Hierzu schreibt der Moderator die Überschrift „regionale Mobilität- Pro und Contra“ an das Whiteboard/ auf ein Flipchart. Dabei kann sich der Moderator gleichzeitig ein Bild von möglichen Mobilitätshemmnissen machen, auf die er im weiteren Verlauf Bezug nehmen kann.
Im Anschluss an die Diskussion führen die Teilnehmer einen Mobilitätstest durch.
Nach der individuellen Selbsteinschätzung zum Thema Mobilität holt der Moderator Rückmeldungen ein zu Themenbereichen, die die Teilnehmer im Zuge der Aufgabenstellung besonders interessant finden.
Medien: Whiteboard oder Flipchart
Teilnehmerfrage: Wie orientiere ich mich?
Ziel dieses Trainingsbausteins ist es, die Mobilitätsbereitschaft, die vorher mit dem Mobilitätstest überprüft und diskutiert wurde, weiter zu aktivieren.
Ablauf:
Zu Beginn sollen die Teilnehmer gemeinsam zu beruflichen Vorstellungen diskutieren. Hierbei wird eine Verbindung zwischen Mobilität und Berufen geschaffen. Themen können sein:
- Vorstellung von Trendberufen/ ungeliebten Berufen
- Perspektiven in den Berufen in der Region
- Welche Erfahrungen gibt es bereits mit Bewerbungen?
- Welche Grundpositionen gibt es in der Gruppe zu Ausbildungen in anderen Regionen?
Anschließend sollen die Teilnehmer an Hand einer Tabelle, die mittels Beamer an die Wand projiziert wird, gemeinsam erarbeiten, welche Veränderungen sich durch eine (überregionale) Ausbildung ergeben können. Dabei ist insbesondere darauf einzugehen, welches Ausmaß die Veränderung bei einer regionalen und einer überregionalen Ausbildung oder Erwerbstätigkeit einnimmt. Verschiedene Aspekte werden dabei aufgegriffen: soziale und kulturelle Aspekte.
« Umgang mit Stadt- und Fahrplänen
- Lesen von Stadtplänen
- Lesen von Fahrplänen
Lernziele:
- Die Teilnehmer können Stadt- und Fahrpläne lesen.
- Die Teilnehmer können sich Reiseverbindungen heraussuchen.
Jeder Teilnehmer, der sich um einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz bewirbt, wird zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Aber nicht immer liegt die Firma/ der Betrieb in unmittelbarer Nähe zum Wohnort. Daher kann es passieren, dass die Strecke zum Vorstellungsgespräch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Auto zurückgelegt werden muss. Dabei sollten Stadt- und Fahrpläne gelesen werden können, um am richtigen Zielort anzukommen.
Der Moderator verteilt ausgedruckte Fahrpläne und erklärt in einem Beispiel, wie diese zu lesen sind:
- Suche eine Verbindung von … (Standort) nach … (Zielort).
- Du fährst am … (Datum)
- Spätestens um … sollst du in … (Zielort) sein.
Gemeinsam schauen der Moderator und die Teilnehmer in den Fahrplänen nach. Nachdem der Moderator das Beispiel erklärt und auftretende Fragen beantwortet hat, verteilt er ein Aufgabenblatt mit der Aufgabenstellung:
„Stellen Sie sich vor, Sie hätten die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch in einer anderen Stadt erhalten. Sie möchten dort gerne mit den öffentlichen Verkehrsmitteln hinfahren. Mit Hilfe des ausgeteilten Fahrplans haben Sie die Möglichkeit Informationen zu Ihren Fahrzeiten und Verbindungen zu bekommen.“ Wenn die Verbindung gefunden wurde, wird sie auf das Arbeitsblatt eingetragen.
Im Anschluss an die Übung sollte eine Reflexionsrunde stattfinden. Was ist Ihnen leicht gefallen? Wo gibt es noch weiteren Unterstützungsbedarf?
Um den Schwierigkeitsgrad der Aufgabe zu erhöhen, verteilt der Moderator nun Stadtkarten (vorher ausgedruckt). Wieder findet eine Übung wie oben beschrieben statt. Diesmal müssen die Teilnehmer aber zusätzlich den Weg von der Haltestelle zur richtigen Adresse finden.
« Umgang mit Internet-Medien
- Umgang mit Google-Maps
- Umgang mit dem Routenplaner
- Elektronische Fahrplanauskunft
Lernziele:
- Die Teilnehmer können Reiserouten mit Hilfe von Internet-Routenplanern bestimmen.
- Die Teilnehmer wissen, wie sie mit elektronischen Fahrplänen im Internet umgehen.
- Die Teilnehmer können das Gelernte praktisch umsetzen.
Information
Zeigen Sie den Teilnehmern über einen Beamer, wie Google-Maps (oder ein Routenplaner Ihrer Wahl) zu finden ist und gehen Sie dabei speziell auf den Routenplaner ein. Fragen Sie die Teilnehmer, welchen Ort sie sich als Abfahrtort wünschen und wohin die Reise gehen soll. Ausgehend von den Wünschen der Teilnehmer zeigen Sie, wie die gewünschte Route berechnet wird. Versuchen Sie die Teilnehmer mit einzubeziehen, wenn Sie die Inhalte des Umgangs mit dem Routenplaner vermitteln.
Zeigen Sie den Teilnehmern über einen Beamer, wie die Seiten der Bahn und des ÖPNV aufgebaut sind. Erläutern Sie dabei, wie die Teilnehmer eine Fahrtverbindung heraussuchen können. Auch hier können Sie die Teilnehmer mit einbeziehen (z.B. muss jemand aktuell zu einem bestimmten Ort?). Um Mobilitätshemmnisse, die auf finanziellen Gegebenheiten basieren abzubauen, machen Sie die Teilnehmer auch auf Aktionspreise und Frühbucherrabatte aufmerksam
Training
Zuerst werden noch ausstehende Fragen geklärt. Im Anschluss daran gibt es eine Übungsaufgabe. Sofern Sie den Eindruck haben, dass die Teilnehmer noch ein wenig unsicher im Umgang mit den vorgestellten Medien sind, bilden Sie zweier Gruppen. Ansonsten sollten die Übungen allein durchgeführt werden.
Die Teilnehmer wissen jetzt, wie Sie mit dem Routenplaner und den Online-Medien zur Fahrplanauskunft umgehen müssen. Der Moderator gibt verschiedene Aufgaben zu diesen Themen:
- Stellen Sie sich vor, Sie fahren mit dem Auto/ dem Fahrrad von … (Start) nach … (Zielort). Suchen Sie bitte die schnellste Route im Internet mit Hilfe von Google Maps (oder einem Routenplaner Ihrer Wahl). Wer die Route gefunden hat, gibt bitte ein Handzeichen. Dann komme ich und schaue mir das Ergebnis an.
- Suchen Sie eine Verbindung über die Fahrplanauskunft der Deutschen Bahn. Am … (Datum) möchten Sie um …. (Uhrzeit) nach ….. (Zielort) fahren. Um welche Uhrzeit kommen Sie an?
- Sie sind sich nicht sicher, ob Sie genügend Zeit haben, vom Bahnhof zu ihrem eigentlichen Ziel zu kommen. Daher überlegen Sie sich, eine frühere Verbindung zu nehmen. Wann würden Sie losfahren?
- Sie haben die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch in Berlin bekommen. Doch das Vorstellungsgespräch findet in einem anderen Bezirk statt. Suchen Sie eine Verbindung über die Internetseite des BVG. Das Vorstellungsgespräch ist am … (Datum) in der … (Straße) und findet um … (Uhrzeit) statt. Hinweis: Hier kann jeder Teilnehmer den Abfahrtsort selber wählen. Fährt jeder Teilnehmer aus seinem eigenen Wohnbereich los, wird die Suche realistischer.
Exkursion
Nachdem die Teilnehmer in den verschiedenen Trainingseinheiten gelernt haben, wie sie mit Hilfe von Stadtkarten, (online) Fahrplänen und Routenplaner umgehen, wird das Wissen praktisch erprobt. In dieser konkreten Durchführungsphase geht es darum, z.B. durch Betriebserkundungen oder Stadtteilbesichtigungen die richtigen Wege zu finden. Die Teilnehmer überlegen sich einen Ablaufplan für diese Trainingseinheit, wo sie gerne hin möchten. Der Ablaufplan wird auch an die zuständigen Trainer gegeben. Die Teilnehmer übernehmen für die von ihnen vorgeschlagenen Strecken die Führung. Das heißt, sie müssen die Fahrtroute kennen und zuvor recherchieren. Das führt dazu, praktisch selbstständig aktiv zu werden, Fähigkeiten zur Problemlösung auszuprobieren und die Teamfähigkeit zu testen.
Falls die Route zu viel Zeit in Anspruch nehmen sollte, so wird der Ablaufplan dahingehend gekürzt, dass einige der einzelnen Teilziele ausgelost werden.
« Und wenn ich umziehe?
- Alle wichtigen Behörden auf einen Blick
- Ummeldung nicht vergessen!
- Umzugskostenbeihilfe
- Praktika, Ausbildung und Arbeit im Ausland
Lernziele:
- Die Teilnehmer lernen, was sie bei einem Umzug beachten müssen und welche Behören dabei relevant sind.
- Die Teilnehmer lernen, dass sie Umzugskostenbeihilfe beantragen können.
- Die Teilnehmer sind darüber informiert, dass auch Arbeiten im Ausland möglich ist und wo es weiterführende Informationen gibt
Moderation und Sebsteinschätzung
Der Moderator fragt, wer von den Teilnehmern schon einmal umgezogen ist. Sofern es bereits Teilnehmer gibt, die schon einmal umgezogen sind fragt der Moderator, an was alles gedacht werden musste. Alle genannten Antworten werden auf einem Flipchart festgehalten.
Der Moderator fragt nun, welche Bereiche besonders hindernd für einen Umzug sind oder ob es weitere Gründe gibt, die sich hinderlich auf den Umzug auswirken können. Auch sollten besonders fördernde Faktoren besprochen werden, auf die der Moderator im weiteren Verlauf besonders eingehen kann. Die Faktoren können ebenfalls auf dem Flipchart festgehalten werden.
Wichtig ist auch die Kenntnisvermittlung über bestimmte Behören. Dazu kann der Moderator die Teilnehmer fragen, ob ihnen Ämter und Behörden einfallen, die für einen Umzug wichtig sind. Auf einem Flipchart werden die Antworten festgehalten und anschließend erörtert. Wichtige Ämter sind: Agentur für Arbeit, Stadtbüros, Einwohnermeldeamt. Gehen Sie bei der Erläuterung der einzelnen Behörden auf die Ummeldefristen ein.
Information
Die Teilnehmer werden über Möglichkeiten der Umzugskostenbeihilfe informiert. Besonders einzugehen ist dabei auf Unterstützungsleistungen der Jobcenter oder Agentur für Arbeit. Da ein Umzug nicht nur eine persönliche Hürde darstellen kann, sondern auch mit Kosten verbunden ist, ist die Antragstellung auf Umzugskostenbeihilfe ein wichtiger Schritt. Ein bewilligter Umzug wird gefördert und unterstützt. Dabei stellt sich die Frage, wie man diesen Antrag korrekt ausfüllt. An Hand eines Musterbeispiels wird erläutert, wie der Antrag aufgebaut ist.
Zeigen Sie den Teilnehmern mit Hilfe eines Beamers, auf welchen Internetseiten sie sich über diese Thematik informieren können.
Den Teilnehmern soll darüber hinaus vermittelt werden, dass Sie jederzeit ihre zuständige Beratungsfachkraft des Jobcenter/ der Agentur für Arbeit darauf ansprechen können. Diese erteilt weitere Informationen, sofern noch Unsicherheiten mit dem Antrag bestehen. Die Anträge erhalten die Teilnehmer ebenfalls bei ihren zuständigen Sachbearbeitern..
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Mobilitätskompetenz
https://de.wikipedia.org/wiki/Verkehrspädagogik
This work is licensed under a Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International License
The European Commission support for the production of this publication does not constitute an endorsement of the contents which reflects the views only of the authors, and the Commission cannot be held responsible for any use which may be made of the information contained therein.